Vanessa Schneider (23) gehört zu den Studentinnen, deren Studium die Henri Benthack Stiftung mit einem Deutschland-Stipendium fördert.

Nach dem Abitur und einer Ausbildung zur Vermessungstechnikerin, hat sie sich für ein Studium der Geodäsie und Geoinformatik an der HafenCity Universität entschieden. Was sich dahinter genau verbirgt und welche Zukunftspläne sie hat, verrät Vanessa Schneider im Folgenden.

Sie studieren Geodäsie und Geoinformatik, was genau verbirgt sich dahinter?

Die Geodäsie allgemein ist die Wissenschaft von der Vermessung und Aufteilung der Erde. Dahinter verbergen sich jedoch nicht nur das Einmessen von Gebäuden oder Setzen von Grenzsteinen. Das Berufsfeld erstreckt sich von der Industrievermessung kleinster Teilchen, über messbare Klimaveränderungen bis hin zu Anwendungen in der Navigation und 3D-Karten. Beim Einsatz von modernsten Technologien wie Laserscannern oder Tachymetern werden raumbezogene Geodaten erhoben, welche dann verwaltet, analysiert und präsentiert werden können.

Das Studium „Geodäsie und Geoinformatik“ setzt sich mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern auseinander. Grundlagen erfolgen z.B. in der Geodäsie, Mathematik und Informatik, auf denen dann Ausgleichungsrechnung, Geoinformatik, Hydrographie und Fernerkundung aufbauen.

Welche Berufsbilder ergeben sich daraus?

Das ist sehr vielfältig. Hier einige Bereiche, die nach dem Studium angepeilt werden können: Liegenschaftsvermessung (Grenzen und Gebäude), Ingenieurgeodäsie (Bau- oder Entwurfsvermessung), Umweltmonitoring/-planung (Vermessung der Umweltveränderungen über z.B. Satelliten), Landesplanung (Raumordnung), Verkehrsplanung (Navigation), Immobilienbewertung, Geodateninfrastruktur (Netzwerk für Geodaten), Hydrographie (Gewässervermessung), Kriminaltechnik (Tatortvermessung) und 3D-Anwendungen.

Warum haben Sie sich für genau dieses Studium entschieden?

Auf das Berufsfeld der Geodäsie bin ich bereits während eines Schulpraktikums im Katasteramt gestoßen. Da mir das Praktikum sehr gut gefallen hat und eine gute Mischung aus den Natur-, Mathe- und Geowissenschaften bietet, habe ich diesen Beruf weiter verfolgt. 

Vor dem Studium haben Sie eine klassische Ausbildung absolviert …

Im Jahr 2017 habe ich erfolgreich mein Abitur abgeschlossen. Gerne wollte ich nach der schulischen Laufbahn erst einmal etwas Praktisches lernen. Deshalb entschied ich mich aufgrund des Schulpraktikums für eine Ausbildung zur Vermessungstechnikerin beim Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) in Hamburg. Der Ausbildungsberuf bietet sehr viel Abwechslung, sowohl im Innen- als auch im Außendienst.

Und Sie arbeiten auch während des Studiums?

Um weiter darauf aufzubauen, habe ich nach meiner Ausbildung 2020 das Studium der „Geodäsie und Geoinformatik" an der HCU aufgenommen. Der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung bietet mir die Möglichkeit weiter als Vermessungstechnikerin in Teilzeit neben dem Studium im Bereich der 3D-Anwendungen zu arbeiten. Dort kann ich meine Theorie aus dem Studium direkt in der Praxis umsetzen. Nebenbei bin ich in der HCU noch weiter tätig, in dem ich zwei Tutorien leite und mich ehrenamtlich im Fachschaftsrat engagiere.

Welche Pläne und Ziele haben Sie für Ihren Werdegang nach dem Studium?

Den Werdegang nach dem Studium halte ich mir derzeit noch etwas offen, der Beruf ist sehr vielseitig, sodass ich in den nächsten 1,5 Jahren des Bachelors noch viele Richtungen und Tätigkeitsbereiche kennen lerne werde. Jedoch gefällt mir meine aktuelle Tätigkeit im 3D-Bereich schon sehr gut.

Inwiefern hat das Stipendium Ihnen geholfen, Ihr Studium erfolgreich zu gestalten?

Durch das Stipendium konnte ich mich auf jeden Fall mehr auf mein Studium konzentrieren, denn ich war finanziell etwas unabhängiger. Ich konnte die Arbeitszeit etwas reduzieren, um den Lebensunterhalt zu finanzieren und in dem Job arbeiten, der mich persönlich weiterbringt und in dem ich auch Spaß habe zu arbeiten. Außerdem konnte ich mir in den Semesterferien auch einen kleinen Urlaub bzw. eine kleine Auszeit zur Uni ermöglichen.