Die wunderschön sanierte Kalkhorster Traditionsscheune ist eines der Gebäude, die dank einer Spende der Henri Benthack Stiftung in neuem Glanz erstrahlen. Sie ist gleichzeitig das Vereinsheim einer ganz besonderen Bürgerinitiative. Im Folgenden berichtet der Vereinsvorstand von seinen Aktivitäten und der Sanierung der Scheune.
Die Kalkhorster Traditionsscheune e. V. – wie alles begann!
Zum Jahresbeginn 2020 trafen sich einige Bewohner unsere kleinen, dörflichen Gemeinde in lockerer Runde und redeten über dies und das. Man kannte sich mehr oder weniger bereits aus Sportverein und dörflicher Gemeinschaft. Die Gespräche drehten sich um Hobbys, Ideen und zukünftige Projekte.
Der Versuch, die Freizeit angenehm und produktiv zu verbringen, statt sich über die Arbeit zu unterhalten, führte die Gründungsmitglieder zusammen, um gemeinsam Bier zu brauen. Das war aber irgendwie nicht genug.
Ärmel hoch: „Wir gründen ein Verein!“
Und den nicht nur für uns, sondern auch für andere. Praktisch wollen wir sein und handfest. Nicht labern, sondern gemeinsam was tun und dabei Spaß haben. Die Gründung mit, Satzungserstellung, Eintragung ins Vereinsregister, Logo entwickeln, usw. haben wir geschafft. Und nun? Ein Vereinsgebäude wäre toll. Am besten nicht zu groß und nicht zu klein, dabei möglichst zentral gelegen.
Die Brüder Semrau, beide Gründungsmitglieder und Handwerker, hatten gerade mit der Sanierung des denkmalgeschütztem Klosterkatens im Ortskern gegenüber der Kirche begonnen. Hinter dem Gebäude stand noch eine verfallene Scheune, für die es keine geplante Nutzung gab. Diese Scheune, erbaut zusammen mit der „Klosterkaten“ um 1920 und ca. 100 qm groß, mit dem zugehörigen großen Grundstück wäre der optimale Ort für ein Vereinsgebäude. Man brauchte etwas Fantasie, Mut, Idealismus, Lust und Unterstützung für so ein Projekt. Und auch Zeit. Die hatten wir durch Corona aber alle …
Ideen und Pläne reifen – Eine Kalkulation entsteht
So ein Projekt kostet auch viel Geld. Die Kalkulation für die Sanierung belief sich auf 175.000 Euro. Nach Überlegungen, wie wir das realisieren können, beantragten wir im September 2020 F-rdermittel zur Sanierung der Scheune aus dem europäischen Leader-Programm über den Landkreis Nordwest-Mecklenburg. Das Projekt wurde vor Ort vorgestellt.
Fördermittel und Spenden für die Sanierung der Traditionsscheune
Mit Erfolg! Es gab einen Zuschuss von 117.000 Euro. Wir waren begeistert. Es fehlten aber immer noch 57.000 Euro. Auch hier zogen wieder alle an einem Strang und warben um weitere Förderer.
Auch die Benthack-Stiftung konnten wir für die Scheune begeistern und sie sagte uns eine Spende in Höhe von 10.000 Euro in Form von Bau-Materialien zu. Diese Summe investierten wir in Stahlbetonbauteile, Holz für einen neuen Dachstuhl und Dämmplatten für die Wanddämmung.
Es gelang uns noch weitere kleine und große Spenden zu organisieren. Und so konnten wir im März 2021, ein Jahr nach Vereinsgründung, wir mit der Sanierung starten.
Bereits zu Himmelfahrt 2021 feierten wir das Richtfest gefeiert und am 13. November 2021 folge die feierliche Einweihung des neuen Vereinsheims mit einem kleinen Fest.
Aktionen und Ideen für die Zukunft des Vereins
Im Dezember 2021 gab es schon eine große Baum-Pflanzaktion im „Scheunen-Garten“. Die hier wachsenden Früchte sollen später in der Scheune verarbeitet werden. Inzwischen sind wir auf 17 Mitglieder angewachsen.
Ideen für das weitere Vereinsleben gibt es reichlich: Brauen, Filzen, Seifen herstellen, Marmeladen kochen und vieles mehr.
In diesem Jahr wollen wir uns auch mehr der breiten Öffentlichkeit und dem Dorf präsentieren und neue Mitstreiter gewinnen. Ein eigener Stand beim jährlichen Sport- und Dorffest ist bereits fest eingeplant. Ein Herbsfest in und um die Scheune ist eine konkrete Idee.
Heinrich-Schliemann, der Troja-Entdecker, verbrachte einige Zeit bei seinem Onkel in Kalkhorst. Deshalb möchten wir im aktuellen Schliemann Jahr – gemeinsam mit den Minimare-Entdeckerpark – ein Schliemann-Tag veranstalten.
Das Vereinsleben wächst und jedes neue Mitglied bringt neue Ideen mit.